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Suche: Pietsch, Gertrud in Künstler

Gefundene Exemplare: 1


Autor 596Pietsch, Anna-Jutta
TitelDie Nacht
OrtMünchen
LandDeutschland
JahrKeine Angaben (1988)
EditionPietsch, Gertrud & Anna-Jutta (Selbstverlag)
KünstlerPietsch, Gertrud
TechnikMischtechnik
AusstattungNicht paginiert, 21,1 x 15,1 cm, Halbleinenband mit montiertem eingefärbtem Papier auf Vorder- und Rückendeckel, rote Kordelbindung
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenAuf der Innenseite des hinteren Deckels mit dem handschriftlichen Vermerk: "Künstlerbuch: Gertrud Pietsch/Text: Anna-Jutta Pietsch".

Dieses reizende Buch entstand aus der Zusammenarbeit von Mutter (damals 85 Jahre alt) und Tochter (damals 50 Jahre alt). Anna-Jutta Pietsch, die Tochter, verfasste das Märchen über die arme Schneiderin, die von der schwarzen Königin gerufen wird und folgende Aufgabe bekommt:

"Aber die Nacht - mein Kleid - hat viele Löcher und Risse bekommen. Es sind die Städte, die mit ihren Lichtern die Nacht durchbohren. Sie sind so hell, daß Mond und Sterne nicht mehr zu sehen sind.
Sie aber sind meine Kinder und beklagen sich. Die Nacht muß wieder dunkel werden. Ich hoffe, Du hast Nadel und Faden mitgebracht und kannst die Löcher flicken."

Nach vielen Abenteuern (unter anderem durchtrennt der Drache, der ihr hilft, das Überlandkabel des Kraftwerks Ohu) gelingt dies der armen Schneiderin. Jetzt werden die Menschen aber traurig und auch die Fabelwesen, die bei der schwarzen Königin leben, sind unglücklich. Sie gelangen nicht mehr in die Träume der Menschen, da diese bei Dunkelheit ihre Träume nicht mehr aufschreiben können und die Träume vergessen. Da bewilligte die schwarze Königin den Menschen in ihren Häusern Licht, alle waren glücklich und feierten zusammen mit der Königin. Die Schneiderin stellte "Vollmondfestkleider" her, Tanzschritte wie der "Nachtschattengang" wurden erfunden, der Bäcker buk "Mondhörnchen" und jemand erfand eine glitzernde "Sternenspeise". Schließlich kam die Morgenröte:

"Der beginnende Tag, der ihr Mann war und von dem sie alle ihre schönen Sterne hatte, eilte herbei, küßte sie und brachte sie zu ihrem Sternenwagen. Da winkte sie noch einmal und wurde unsichtbar."

Und natürlich - wie das im Märchen eben so ist - "wurde sie (= die Schneiderin) auf ihre alten Tage reich."

Die aufwendige Gestaltung des Buches stammt von Gertrud Pietsch, der Mutter von Anna-Jutta Pietsch. Gleich auf die erste Seite ist ein Büchlein montiert, das sich blättern lässt und den Anfang der Geschichte erzählt. Danach finden sich Collagen aus unterschiedlichen Materialien (darunter Stoff, Gold- und Silberpapier), Papierschnitte und ausklappbare Textseiten mit dem Text in Schreibmaschinenschrift. Es entfaltet sich das Panorama einer verzauberten märchenhaften Welt.
Eine weitere, diesmal handgeschriebene, Geschichte findet sich gleich zu Beginn des Buches.
Der Text "Die Nacht" liegt als Typoskript bei.




 
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