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Pressemitteilung zum Erscheinen des Künstlerbuchalmanachs Common Sense 1995

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest 1995 erschien der Künstlerbuchalmanach Common Sense 1995 der Edition Augenweide (Bernburg/Dobis). Nachdem dieser Almanach seit 1989 schon zum siebten Mal das Licht der Welt erblickt, ist er längst kein Geheimtip mehr, und so lagen bereits vor Fertigstellung des umfangreichen Bandes zahlreiche Bestellungen privater Sammler und öffentlicher Institutionen vor. Von der kleinen Auflage (75 Exemplare) gehen 35 Exemplare an die beteiligten Autoren und Künstler, der Rest wird - wie auch in den letzten Jahren - von so renommierten Institutionen wie beispielsweise der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main, der Bayerischen Staatsbibliothek München, dem Ruth and Marvin Sackner Archive of Concrete and Visual Poetry, Miami Beach, und der Sächsischen Landesbibliothek angekauft. Dies verwundert nicht, haben doch zahlreiche beteiligte Künstler und Autoren in den letzten Jahren internationalen Ruhm erlangt. Ich verweise hier nur auf einige Namen wie Friedrich Schorlemmer mit seinem Beitrag "Was wir hinter uns haben, haben wir auch noch vor uns", auf die Kurzgeschichte "Sloth" der kanadischen Autorin Jane Urquhart, auf Lutz Rathenows "Die Macht der Worte" und einen Beitrag Franz Mons. Unter den Künstlern, die Ulrich Tarlatt eine Graphikauflage zur Verfügung stellten, sind Felix M. Furtwängler, Albrecht Genin, Wolfgang Henne, Gregor-Torsten Kozik, Frank Maibier und Thomas Ranft. Es ist Tarlatts Verdienst, neben diesen etablierten Künstlern und Autoren auch Neuentdeckungen eine Chance zu geben und bereits Bekanntes wiederzuentdecken. So finden sich in diesem Almanach drei von den Originalplatten abgezogene Radierungen des 1968 gestorbenen Magdeburger Künstlers Wilhelm Höpfner aus den fünfziger Jahren, der seinerzeit mit Käthe Kollwitz und Max Liebermann bekannt war. Alle Beiträge sind natürlich signiert und von dem Buchbinder Rainer Jacob in wunderbares hellgrünes handgefertigtes Buntpapier mit Halbleinenrücken und frecher grüner Leinenecke gebunden. Überlegt man sich, was allein eine Graphik eines der beteiligten Künstler auf dem freien Kunstmarkt kostet, dann hat man hier mit dem Common Sense 1995 wahrlich eine geldbeutelschonende Augenweide der Edition Augenweide vor sich!

Reinhard Grüner