Moderne Buchkunst seit 1960 - Eine private Sicht -  
Aktuelles
Ausstellungen
Künstlerworte
Kataloge Sammlung Grüner
Moderne Buchkunst
Künstlerbücher
Alte Buchkunst
Künstler
Sprechende Bücher
Über das Sammeln
Links
Startseite
 
Künstler in der Sammlung Reinhard Grüner

Nachfolgend finden Sie ein Verzeichnis der Künstler aus der ganzen Sammlung. Klicken Sie auf den Namen eines Künstlers und stöbern Sie in seinen Werken.
A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z  d  v  Ö  

Suchergebnis


Suche: Solodki, Yevgueni in Künstler

Gefundene Exemplare: 1


Autor 443Solodki, Yevgueni
TitelResearch of the Legend. Diary. White City Of The Dead. (Die Legende vom El’ton Salz-See/Die Legende der Weißen Stadt der Toten)
OrtSaratov
LandRussische Föderation
Jahr1998
EditionSolodki, Yevgueni (Selbstverlag)
KünstlerSolodki, Yevgueni
TechnikFotografien (übermalt), Malerei
AusstattungNicht paginiert (10 Blatt), 14,7 x 19,8 cm, Einbandvorderdeckel aus Metall mit Schrauben in Pappband (31,2 x 21,1 cm) montiert; (äußerer) Pappband auf dem Vorderdeckel mit Künstlername und "PROJECT BOCR" im Siebdruck und Etikett "legend WHITE CITY OF THE DEAD research"
Auflage11/13
AnmerkungenBuchobjekt von Yevgueni Solodki, herausgegeben zur 50. Frankfurter Buchmesse 1998 und vom Künstler auf dem Innendeckel betitelt, nummeriert und signiert. "Dokumentation" der kunstwissenschaftlichen Forschungsarbeit des BOCR (Bureau Of Contemporary Reserach) zur Legende vom El’ton-Salz-See nahe Kasachstan. Das Buchobjekt besteht aus einer Art Tagebuch, collagiert aus montierten Text-Fragmenten, handschriftlichen Texten in Englisch und übermalten Fotografien auf Aluminium. Mit montierter Collage aus beweglicher Lupe und zwei Salzobjekten, alles in einem Pappeinband. Beiliegend Einladungskarte anläßlich der Ausstellung des Projektes in der "Galerie im Anbau", Gauting, 19. Oktober 1997. Übersetzung (beiliegend) des im Buch enthaltenen Textes von Solodki zur Legende der Weißen Stadt der Toten: "Im 144. Jahr unserer Zeit/Es ist überliefert, daß ein an den Taurischen Konsul Gajo Aktonio ausgelieferter, entflohener Petscheneg (Name eines Volksstammes) - immer noch berauscht vom italienischen Wein - das Geheimis um den Ort der Weißen Stadt der Toten lüftete. Dafür wurde er sofort von einem der Skythen-Götter bestraft. Er starb unter entsetzlichen Qualen vor den Augen des erschrockenen Konsuls Gajo Aktonio. Der Glanz des Goldes der Skythen, durch die salzigen Kristalle schimmernd, ließ dem Konsul keine Ruhe. Die Unachtsamkeit Roms ausnutzend, verließ er Chersones auf eigene Initiative und machte sich auf die Suche nach der Weißen Stadt der Toten. Nach drei Monaten kam die Expedition, die auf der Reise nach kämpferischen Auseinandersetzungen mit den Don-Kriegern und nach einer Cholera-Epedemie(!) an der Wolga ständig dezimiert worden waren, letztendlich in der kasachischen Steppe an. Nach weiteren zwei Monaten der quälenden Suche wurden die überlebenden Römer im August des Jahres 145 vom hellen Funkeln am traurigen Horizont geblendet. Offenbar beeinflußte der lange Aufenthalt im endlos offenen, grandiosen Raum der Steppe den Konsul und seine Gruppe ebenso wie die geheimnisvolle und schaurige Silhouette der Weißen Stadt der Toten. Verstärkt wurde die Stimmung durch die Erinnerung an den eigenartigen Tod des geschwätzigen Flüchtlings Petcheneg sowie die schwermütige Öde der Steppe und asketische Totenstille des Sees - des Grabes-Sees. Um die allgemeine Moral zu unterstützen, bauten die Römer ein Floß mit großen Rädern, das sie pompös ausstatteten. Auch sie selbst kleideten sich auffällig in schreiend bunte Gewänder. Dann machten sie sich langsam auf den Weg zur Weißer (!) Stadt der Toten - singend und die Trommeln schlagend. Die Fortbewegung des Floßes wurde immer wieder gebremst von dem dickflüssigen Wasser. Die Spritzer der großen Räder erstarrten schnell in der großen Hitze auf den Körpern und der Floßkonstruktion. ... Nach 1140 Jahren raubten die gottlosen Truppen des Khan Batu die Weiße Stadt der Toten aus und vernichteten sie. Der Khan war sehr verwundert über einen geraden und kurzen Dolch (nur von Römer (!) so benutzt), den seine Leute von einem Salzgebilde genommen hatten, das unweit der von Wasser umgebenen Weißen Stadt der Toten stand." In der Form einer wissenschaftlichen Dokumentation vollzieht das Team des BOCR (Bureau of Contemporary Research) die Expedition der römischen Krieger nach, untersucht die Rolle des Salzes bei der Mumifizierung und gibt abschließend eine psycholgische Erklärung für das irrationale Verhalten der Römer, die aus Agoraphobie diese Reise über den Salzsee in ihr Verderben unternahmen. Dieses Buchobjekt verbindet damit Versatzstücke der Wirklichkeit mit historischer Legendenbildung. Die beigegebene Lupe lässt sich bewegen und ermöglicht die genaue Betrachtung der montierten mumifizierten Strukturen.
 Bilder Solodki, YevgueniBilder Solodki, Yevgueni
nach oben