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Ausstellungen
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Erinnerungen. Memories. Vzpominky Kulturforum im Sudetendeutschen Haus (Alfred-Kubin-Galerie)
Hochstraße 8
81669 München
15.04.2015 - 29.05.2015 |
| 52 Einträge (sortiert nach Künstler) Seite 9 von 9 | Ergebnisseiten: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
| Autor 485 | Raine, Craig | Titel | The Prophetic Book/Ksiega Proroctw | Ort | Lodz/Polen | Land | Polen | Jahr | 1989 | Edition | Correspondence des Arts II | Künstler | Wawrzyniak, Krzysztof | Technik | Linolschnitte (11) | Ausstattung | Nicht paginiert, 43,9 x 36 cm, Halbleder in ausklappbarem
Schuber | Auflage | 37/100 + 10 römisch nummerierte Künstlerexemplare | Anmerkungen | Nach dem Titelblatt von Dichter, Übersetzer (Jerzy Jarniewicz) und Künstler signiert, Nummerierung im Impressum. Bei dem Text handelt es sich um eine Welterstveröffentlichung des Textes in englisch und polnisch. Die visuelle Wirkung dieses Künstlerbuches ist unglaublich stark, da es bewusst auf den Kontrast zwischen schwarz/weiß, Fülle/Leere und sich überlappende handgeschöpfte Papiere setzt. Im Anhang Anmerkungen des englischen Autors zum Buch, in denen er sich besonders mit Dr. Mengele (Auschwitz-Birkenau) und dem Schamanismus auseinander setzt. Der Inhalt dieses Langgedichts ist vielschichtig: "I give you this prophetic book,/this sampler of life/which will take you a lifetime to read". Die Grafiken spiegeln diese Vielschichtigkeit wieder, zeigen sie doch eine ursprünglich zerstörte Welt(?)ordnung, die sich im Verlauf des Buches neu formt und Klarheit gewinnt. Das Buch endet mit der siebten Strophe "Coda": "Just before you die,/you are given the sun/and all of your mistakes./Then they are taken away." Der Schuber lässt sich auf eine Länge von etwa 220 cm ausklappen. Die einzelnen Teile stehen für die Sprossen einer Leiter, die der nach Wissen Suchende hinaufklettern muss, um dann - oben angelangt - den Opfertod zu sterben. Die begleitenden Texte dazu befinden sich auf den einzelnen Teilen dieses Schubers. | | | nach oben | zur Übersicht |
| Autor 615 | Wunderer, Gerd J. | Titel | Macht und Tod | Ort | Augsburg | Land | Deutschland | Jahr | 1998 | Edition | Wunderer, Gerd J. (Selbstverlag) | Künstler | Wunderer, Gerd J. | Technik | Monotypien (74, farbig), Holzschnitte (4, schwarz-weiß) | Ausstattung | Nicht paginiert (78 Blatt), einseitig bedruckt, ungebunden, 21 x 29,7 cm, in rotes Tuch eingewickelt, zwischen zwei handgeschnitzten Birkenholzstücken als Buchdeckel, die beiden Holzstücke zusätzlich beschnitzt und im geschnitzten Teil mit roter Farbe bemalt, schwarzes Stoffband zum Zusammenschnüren des Buchobjekts | Auflage | Nr 3 einer nicht limitierten Auflage | Anmerkungen | "WELCHE GEWALT VON WORTEN AUSGEHEN KANN, MÖCHTE ICH MIT DIESEM BUCH ZEIGEN. DIE SPRACHE IST DER VORLÄUFER DER TATSÄCHLICHEN GEWALT. ICH MÖCHTE SENSIBILITÄT WECKEN DIE WORTE DER MÄCHTIGEN ZU WÄGEN.
ICH MÖCHTE WACH MACHEN GEGEN DIE VERFÜHRER, DIE NACH KRIEG SCHREIEN UND NUR IHREN EIGENEN VORTEIL SEHEN.
MACHT UND TOD (gemeint ist das Künstlerbuch) IST EIN DENKMAL GEGEN DEN VERANTWORTUNGSLOSEN MISSBRAUCH VON SPRACHE UND DER DARAUS RESULTIERENDEN GEWALT." (aus dem Vorwort)
Gerd J. Wunderer sammelte von 1986 bis 1996 Tages- und Wochenzeitungsausschnitte zum Thema "Krieg". Daraus wurden ca. 6.000 Wörter herausgefiltert, die den Text des Buches bilden. Sie wurden in vier zeitliche Abschnitte gegliedert:
- Vergangenheit bis 1914
- 1914 bis 1933
- 1933 bis 1945
- 1945 bis 1996
Der Umgang mit Text in diesem Werk ist vergleichbar mit Ulrich Tarlatts/Jörg Kowalskis Künstlerbuch "Cluster" (Edition Augenweide, Halle/Bernburg, 1991), in dem aus Zeitungszitaten der Wendezeit Wortcluster gebildet werden, die "... die kaum wahrnehmbaren veränderungen der alltäglichen sprachklischees (belegen)" (aus dem Impressum dieses Buches)
Zu Beginn und am Ende des Buches liegen je zwei Blatt mit je 6 kleinen Holzschnitten, die zum Thema "Tod" hinführen. Die einzelnen Text-/Bildseiten sind dreispaltig aufgebaut: Links und rechts Wortcluster (Laserdruck), in der Mitte eine von Hand gedruckte Monotypie (12 x 8,3 cm) in rot.
Im Impressum vom Künstler nummeriert und signiert, auf der ersten Seite des Vorworts mit der Widmung "In Dankbarkeit für die erwiesene Gastfreundschaft gewidmet für Herrn Grüner", mit Signatur.
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| Autor 481 | Charms, Daniil | Titel | Reabilitatia (Rehabilitation) | Ort | Moskau | Land | Russische Föderation | Jahr | 2000 | Edition | Yakunin, Sergej (Selbstverlag) | Künstler | Yakunin, Sergej | Technik | Mischtechnik | Ausstattung | Nicht paginiert, 44 x 35 x 19 cm, künstlerisch bearbeiteter Pappband in Kofferform mit Applikation zum Aufklappen | Auflage | Unikatbuch | Anmerkungen | Yakunins Buchmaschine ist eine Hommage an Daniil Charms, den 1942 bei der Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht auf tragische Weise an Unterernährung umgekommenen Kultautor der modernen russischen Kunst- und Literaturszene. Charms, der zeitlebens vom stalinistischen System verfolgt wurde, thematisiert in seinem 1936 verfassten Text die Menschenverachtung Stalins und die Leiden des russischen Volkes. Die theatralische Inszenierung dieser Buchmaschine spiegelt die Absurdität von Charms’ Leben in der stalinistischen Sowjetunion.
Text russisch, vom Künstler handgeschrieben. Buchobjekt aus Karton, Pappmaché, Stoff, Holz und Metall, mit zahlreichen kinematischen Einbauten (Musikgerät, Schallplatte, Skulptur). Einband mit Tragegriff, auf der ersten Seite Collage mit Essbesteck, die man von außen durch ein "Bullauge" betrachten kann, im Buchrücken innen herausnehmbare ausklappbare Figur eines Engels. Im hinteren Innendeckel ist ein herausnehmbares Heft beigegeben. Man kann in diesem Buch u. a. von Hand eine Schallplatte abspielen und mit einem Kopfhörer Musik hören, die von einer manuell betriebenen Walze stammt. | | | nach oben | zur Übersicht |
| Autor 611 | Artaud, Antonin | Titel | Fragmente eines Höllentagebuches | Ort | Berlin | Land | Deutschland | Jahr | 1998 | Edition | Edition L'imagination au pouvoir | Künstler | Zylla, Klaus | Technik | Siebdrucke (farbig) | Ausstattung | Nicht paginiert (17 Blatt), zweiseitig bedruckt, je 1 Blatt Vor-/Nachsatz, 28, 6 x 44,3 cm, Halbleinenband mit bedrucktem Vorderdeckel, Kartonschuber, Druck auf 300 g schweres Zerkall-Bütten, Alt Mainz | Auflage | 33/50 | Anmerkungen | Herausgeber des Buches war Maximilian Barck. Künstlerische Gestaltung und Farbsiebdrucke von Klaus Zylla, vom Künstler im Impressum signiert und nummeriert, gedruckt im Atelier der "Herzattacke". Der Text stammt aus "Le Pese-Nerfs"/"Die Nervenwaage" und wurde von Gerd Henniger übersetzt.
Das Buch steht in der Tradition der DDR-Künstlerbücher der Vorwendezeit, bei denen häufig Text und Bild eine künstlerische Einheit bildeten, um die Zensurbeschränkungen zu umgehen. Häufig wurden diese Bücher im Siebdruckverfahren hergestellt, da diese Technik schnell umsetzbar war und zudem eine ungezügelte Unmittelbarkeit abbilden konnte.
Im Text geht es um künstlerische Selbsterfahrung, um das Ausleuchten innerer Abgründe als Quelle künstlerischen Schaffens: "Ich habe den Bereich des Schmerzes und des Schattens gewählt wie andere den der Strahlung und Anhäufung der Materie." "Die Anatomie zwischen meiner tiefgründigen Leichtigkeit und meiner süßeren Schwierigkeit erzeugt die Qual, an der ich sterbe." (Zitate aus dem Buch) Artaud war bis 1926 Mitglied der Bewegung der Surrealisten, musste ab 1937 geschlossene psychiatrische Kliniken besuchen und nahm wegen chronischer Schmerzen zahlreiche Drogen.
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| Erinnerungen. Memories. Vzpominky 52 Einträge (sortiert nach Künstler) Seite 9 von 9 | Ergebnisseiten: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
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