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Erinnerungen. Memories. Vzpominky
Kulturforum im Sudetendeutschen Haus (Alfred-Kubin-Galerie)

Hochstraße 8

81669 München


15.04.2015 - 29.05.2015


52 Einträge (sortiert nach Künstler)
Seite 7 von 9

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Autor 622Multerer, Gerhard
TitelJelena
OrtKeine Angaben (Freilassing)
LandDeutschland
Jahr2013
EditionMulterer, Gerhard (Selbstverlag)
KünstlerMulterer, Gerhard
TechnikFotografien, Mischtechnik
AusstattungNicht paginiert (34 Blatt), 30 x 42 cm (Querformat), Halblederband mit Holzdeckeln, der Titel "JELENA" in den Holzdeckel mit Wachs eingelassen, auf den Innenseiten von Vorder- und Rückendeckel Leinenseiten montiert, die sich zwischen die Seiten schieben lassen, zwei weitere Leinenseiten liegen lose bei, Schutzumschlag aus Folie mit aufkaschierten Fotos eines nackten badenden Mädchens
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenBei der in Wort und Bild erzählten Geschichte des Buches sind die Zeitebenen verschoben. Der Künstler schreibt dazu in seiner Mail vom 31.01.2014:
"Ich mache im Januar 2013 ein Buch über etwas, das ich 30 Jahre in meinem Kopf trug, etwas, das zwar real ist, aber in der Auswirkung auf mich irreal wirkt. Ich lese die Primärliteratur erst ein Jahr danach, weil ich sie schlicht gesagt nicht früher finden konnte. Erst nach der Lektüre der Primärliteratur verstehe ich mein eigenes Werk. ...
Meine Geschichte beginnt so: In einem Zugabteil kam es damals ca. 1985, zu einem Aufeinandertreffen, von dem ich heute sagen kann, dass es sicher stattfand. Damals sagte mir ein Mädchen: ’Ich bin die Frau, die es (für dich) nicht gibt.’ Ich hab damals gar nichts gesagt. Ich hatte ihren Reisepass in der Hand, habe nur ihren Namen gelesen und nie mehr vergessen."
Erst ein Jahr nach Fertigstellung des Buches findet Multerer das Buch "Jelena Zena Koje Nema" ("Jelena, die Frau die es nicht gibt") von Ivo Andric in deutscher Übersetzung. Es beschreibt die Geschichte einer unerfüllten Liebe, in der der Protagonist über Jahre einen Brief von Jelena erwartet und sie immer in seiner Nähe zu verspüren meint. Erst nach der Lektüre dieses Buches versteht der Künstler das von ihm geschaffene Werk.

Der sehr berührende Text des Buches stammt vom Künstler selbst, der als Quellen dafür angibt:
- "Mirjana Mrgic", die Frau, die den Künstler zu dieser Arbeit inspirierte und die im Buch den fiktiven Namen "Jelena" trägt
- "Penelope", das letzte Kapitel aus James Joyce "Ulysses", in der Übersetzung von Hans Wollschläger
- "Jelena, die Frau, die es nicht gibt" von Ivo Andric
- "Tagebuch des Todes" von Zoran Filipovic, Fotos von Gerhard Multerer bearbeitet.

Nachfolgend ein Auszug des Textes, in einer Art von "stream of consciousness" geschrieben, der einen Menschen wie einen Wachtraum immer wieder heimsucht:

"... wie weich sind doch die grünen Felder mit ihren Geschichten aus Honig und Blut
die Märchen die der Balkan den traurigen Kindermenschen zuflüstert ...
dort gibt es Frauen die im Rhythmus der Liebe über den Tod lachen
und sich Girlanden aus vergossenen Tränen um ihre zarten Schultern binden
ich liebte diese Seele und wagte nicht sie zu berühren und ich liebte diese Sehnsucht ...
so wurdest du was du warst und was du bist Jelena die Frau die es nicht gibt ich habe sie mein ganzes Leben getragen als bunte Murmel in meinem Kopf ...

ich möchte mich lieber daran erinnern wie es in den besten Tagen war es ist besser geliebt und etwas verloren zu haben als überhaupt nie geliebt zu haben Liebe geht nie ganz verloren wenn sie nicht enttäuscht wird sie fließt immer wieder zurück und reinigt mein Herz es wird gewogen werden und Belgrad wird wie meine Geburtsstadt sein ..."

Die Texte sind auf Vorder- und Rückseite durchsichtiger Folien geschrieben, die mit Fotos beschichtet sind. Text und Bild sind in den meisten Fällen nur dann sichtbar, wenn die beiliegenden Leinenseiten untergelegt werden. Wenn man diese entfernt, sind Text und Bild nur mehr Erinnerung. Die Fotografien beschreiben eine Reise mit dem Zug nach Serbien. Man sieht u. a. Bahngleise, zerstörte Bibliotheken und immer wieder Portraits von Frauen. Es handelt sich hierbei um von Gerhard Multerer bearbeitete Fotos aus Zoran Filipovics "Tagebuch des Todes" über das Jugoslawien der 90er Jahre. Die Porträts im Buch sind von der Wiener Schauspielerin Andrea Clausen und Mirjana Mrgic, die sich ähnlich sehen.
Im Impressum signiert und datiert..

 
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Autor 53Mayröcker, Friederike
TitelNimbus der Kappe
OrtRudolstadt
LandDeutschland
Jahr1993
Editionburgart-presse
KünstlerNicolai, Carsten
TechnikLithografien (11, farbig), Prägungen, Stanzungen
AusstattungNicht paginiert, 33,5 x 29,7 cm, 2 Buchblöcke verbunden in
Halbleineneinband im (privaten) Schuber
Auflage17/20 der Ausgabe A (Gesamtauflage : 130 Exemplare)
Anmerkungen8. Druck der Burgart-Presse. Im Impressum von Mayröcker und Nicolai signiert. Das gemeinsame Buchprojekt geht auf eine Begegnung der beiden Künstler im Frühjahr 1991 zurück. Der elfteilige Textzyklus von Friederike Mayröcker bildet die Grundlage für die Gestaltung des Buches, wird selbst Material für die Arbeiten von Olaf Nicolai. In dieser Form werden die "klassischen" Rollen des Autors und Illustrators neu verteilt. Zwei gegenständliche Buchblöcke lassen durch Ausstanzungen und Mehrfachfaltungen der Seiten ungewöhnliche Möglichkeiten zum Lesen und Betrachten des Buches zu. (Frei zitiert nach dem Verlagsprospekt aus dem Jahr 1993.) Mit einem zusätzlichen handschriftlichem Text von Friedrike Mayröcker und einer Handzeichnung von Olaf Nicolai. Beiliegend diverse Zeitungsartikel über Friederike Mayröcker, die am 20.12.1994 70 Jahre alt wurde und 1996 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste erhielt (Einladung dazu ebenso beiliegend.) Weiterhin ist der Artikel "Die Krise und die Kreise" aus der SZ beigegeben, in dem auf den documenta-Teilnehmer Nicolai als jemanden, der sich den Kunstkonventionen verweigert und als "Grenzgänger" tituliert ist, verwiesen wird.
 Bilder Nicolai, CarstenBilder Nicolai, CarstenBilder Nicolai, CarstenBilder Nicolai, Carsten
Bilder Nicolai, CarstenBilder Nicolai, Carsten
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Autor 45Cave, Nick
TitelSalome
OrtRudolstadt
LandDeutschland
Jahr1995
Editionburgart-presse
KünstlerNicolai, Carsten
TechnikHolzschnitte (7 + 7), Zeichnung
AusstattungNicht paginiert, 26,3 x 17,2 cm, Ganzleder mit Blindprägung im
Schuber
Auflage15/24 (Vorzugsausgabe B), insgesamt 107 Exemplare
Anmerkungen11. Druck der burgart-Presse. Nr. 15 von 24 Exemplaren der Ausgabe B mit einer zusätzlichen Suite der Holzschnitte auf Büttenpapieren des 18. Jahrhunderts. Ausgabe A: Nr. 1-12 mit einer Zeichnung des Künstlers, einer CD und einer Fotodokumentation der Berliner Aufführung, Ausgabe B: Nr. 13-36 mit einer zusätzlichen Suite der Holzschnitte, Ausgabe C: Nr. 37-72, plus 35 römisch nummerierte Künstler- und Verlegerexemplare, insgesamt also 107 Exemplare. Im Impressum von Autor und Künstler signiert. Bleistiftzeichnung des Künstlers mit Widmung für Reinhard Grüner im Buch und Foto des Künstlers, der die Zeichnung in einem Münchner Lokal anfertigt. Beigegeben Informationen zum Buch und Zeitungsartikel über den Kultmusiker Nick Cave.
 Bilder Nicolai, CarstenBilder Nicolai, CarstenBilder Nicolai, CarstenBilder Nicolai, Carsten
Bilder Nicolai, Carsten
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Autor 115Jansen, Johannes
TitelStandort. Endpunkt und Ausgang
OrtGotha, Berlin, Leipzig
LandDeutschland
Jahr1995
EditionEdition Balance / Galerie EIGEN + ART
KünstlerNicolai, Carsten
TechnikLithografien (56)
AusstattungNicht paginiert, 37,5 x 28,6 cm, Halblederband mit geprägter Grafik im Schuber
Auflage2/50 (+ 10 römisch nummerierte Künstler- und Verlegerexemplare)
Anmerkungen"Jansens Texte sind keine gefällig unterhaltende Prosa. In 56 Notizen hält er Gedankensplitter, Stimmungen, Frustrationen fest. Manchmal ist es nur ein Wort, eine Sentenz, nie ist es mehr als eine halbe Seite. Gerade das Fragmentarische habe ihn gereizt, meint Nicolai: ’Ich wollte vermeiden, daß die Graphik den Text illustriert und habe mir aus jeder Notiz nur einen Begriff gesucht, zu dem ich meine bildnerische Idee entwickele.’ ... Es gibt auch Buchseiten, wo der Text ’entfällt’. Dann entstehen die reizvollsten abstrakten Lithographien Nicolais. Entlassen aus Bedeutungsschwere, scheint er mit Stein und Tusche ein bizarres Spiel zu treiben. Neben Konfigurativem findet sich auch immer wieder Figürliches. Motive, die den Künstler seit Jahren beschäftigen, tauchen wieder auf." (Ulrike Uhlig, in: neue bildende kunst, 1/1996)
Häufig erinnern Jansens Texte Vergangenes: "Er wollte uns von der Tatsache seines Abgrunds überzeugen./Die Erinnerung an den offenen Blick,/mit dem uns der Verzweifelte seine Freude zu verstehen gab ... ." (Text Nr. 34)
Der Text Nr. 41 lautet "Der Bruder im Schafspelz". Der von Nicolai gewählte Begriff ist "Bruder". Die Lithografie zeigt die Silhouette eines Menschen, der von einem Umhang bedeckt wird.

7. Veröffentlichung der Edition Balance als Gemeinschaftsausgabe mit der Galerie EIGEN + ART von Judy Lybke. Herausgabe und Buchgestaltung durch Henry Günther. Auf dem hinteren Vorsatz signiert von Autor und Künstler, im Impressum nummeriert. Mit einer zusätzlichen Zeichnung von Carsten Nicolai für den Sammler ("ein AUGE für Herrn Grüner"). Beiliegend gefaltete Siebdruckgrafik des handschriftlichen Textes von Johannes Jansen mit dem von Nicolai herausgesuchten Begriff, in Handschrift über den Text gesetzt und von Autor und Künstler signiert.. Ferner beiliegend Zeitungsartikel und Materialien.

Dazu gehörig der Entwurfsband für dieses Künstlerbuch als umfangreiches Konvolut loser Bögen mit Textdruck und montierter Grafik/Fotokopie, von Nicolai signierter Andrucke und 12 handschriftlich korrigierten DIN A4-Blättern mit den Texten und zwei Entwürfen für das Impressum. Alles teilweise versehen mit handschriftlichen Anweisungen, u. a. an H. K. Göbel (Steindruckpresse Chemnitz). Zwischen zwei Pappen liegend, die auch als Vorlage für den Einband dienen (mit Anweisungen und Deckelmontage).
 
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Autor 112Rimbaud, Arthur
TitelVogelmenschen
OrtGotha
LandDeutschland
Jahr1999
EditionEdition Balance / Atelier-Buchkunst
KünstlerOffhaus, Thomas
TechnikHolzschnitte (14 + 2, farbig, Radierung, Zeichnung (aquarelliert)
AusstattungNicht paginiert (11 Blatt), 48,8 x 38,4 cm, Halbleinenband mit
Farbholzschnitt in Kassette mit beigegebener CD
Auflage3/7
AnmerkungenAuf dem hinteren Buchdeckel innen vom Künstler signiert und datiert "12/99". Text in Deutsch als Holzschnitt gedruckt. Insgesamt 14 Holzschnitte, teilweise übermalt, ein weiterer auf dem Einband, einer beigelegt. Titel mit zusätzlichem Aquarell und Widmung für den Sammler. Beiliegend ein Farbholzschnitt ("3/7/Der Vogelmensch/Thomas Offhaus 1999"), rückseitig mit handschriftlichem Brief an den Sammler und eine Radierplatte (mit Abzug: "e.a./Vogelmenschen I/Thomas Offhaus 2000", rückseitig mit Widmung an den Künstler), die mit Hilfe der Holzschnittplatte hergestellt wurde. Diese Radierplatte wurde dem Sammler zum 50. Geburtstag durch den Künstler überreicht und ist auf der Rückseite mit einem Gruß versehen. Beiliegend auch die Einladungskarte zu der Ausstellung "Vogelmenschen" von Thomas Offhaus in der Galerie im Kunsthaus Erfurt 1999 mit handschriftlichem Text des Künstlers an den "Haushalt R. Grüner".
 Bilder Offhaus, ThomasBilder Offhaus, ThomasBilder Offhaus, ThomasBilder Offhaus, Thomas
Bilder Offhaus, ThomasBilder Offhaus, ThomasBilder Offhaus, Thomas
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Autor 609Pongratz, Paula
TitelPostapokalyptischer Schmuck
OrtWien
LandÖsterreich
Jahr2012
Editionedition mono/monochrom
KünstlerPongratz, Paula
TechnikLaserdruck
Ausstattung205 S., 29,7 x 21 cm, Druck auf unterschiedliche Papiere der Papierfabrik Gmund am Tegernsee, teilweise mit Einschlüssen aus geschredderten und fein gemahlenen DM-Scheinen, Federn, Stroh und Maische. Die restlichen Papiere sind Munken-Papiere; Einband aus Aluminiumplatten, auf Karton montiert, mit blind geprägtem Titel im Schuber, dieser mit Blindprägungen auf dem Rücken und der Vorder- und Rückseite, gebunden mit offen liegenden Kabelbindern in unterschiedlichen Farben
Auflage28/30 Exemplaren
AnmerkungenVorwort von Paula Pongratz, in dem sie über die Beweggründe reflektiert, "postapokalptischen Schmuck" zu fertigen: "Alle Dinge haben einen Wert, wenn wir ihnen einen geben. Mensch muss keine teuren Blutdiamanten als Statussymbol oder seiner Schönheit wegen herumtragen, um sich dadurch von anderen hervor- oder abzuheben. Was ein reguläres Schmuckstück kann, schafft die Schraubenmutter am Bindfaden schon lange. Natürlich ist das Geschmackssache. Aber ein bisschen auch eine Frage des Verstandes, wie ich finde." (S. 3) Die Datierung des Schmucks ist "postapokalyptisch": "2011, die Welt ist untergegangen. Jahre später, 2051, krabbeln die, die überlebt haben, aus ihren Löchern und sehen sich um. Was sie an Überresten finden, ist nicht viel. Abfall, der von einer vergangenen Zeit erzählt. Einst belanglose kleine Dinge, die uns an das davor erinnern." (S. 3)
Auf den Seiten 4-7 findet sich der Aufsatz "Objet Retrouve: zur Archäologie der Schönheit der Katastrophe" von Frank Apunkt Schneider. Danach folgen acht nach Farben geordnete Serien von Bildern. Sie zeigen in Großaufnahme den Hals von Menschen, die diesen Schmuck tragen. Ihnen gegenübergestellt sind Farbaufnahmen ursprünglicher isländischer Landschaften. "Die Antischönheit von Müllkunst" (Frank Apunkt Schneider, S. 5) und der Gegensatz Mensch/Natur - Zivilisationsmüll zeigen die Zerstörung der Natürlichkeit und stellen die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Schmuck im 21. Jahrhundert.
Im Impressum nummeriert, auf dem Vorsatz mit handschriftlicher Widmung "Für Cornelia und Reinhard", datiert 1.2.14 und von der Künstlerin signiert.

Beiliegend kleiner Ausstellungskatalog "Perma-Antifun - Wiederkehrende Depressionen" in der KVD-Galerie in Dachau, März 2012. Viele der Schmuckstücke sind aus Materialien, die die Haut verletzen (z. B. Rasierklingen). Sie werden mit hoch giftigen Pflanzen kontrastiert, die - laut Anmerkung auf dem Umschlag - "hier nur als Serviervorschlag" dienen.
 
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