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Erinnerungen. Memories. Vzpominky
Kulturforum im Sudetendeutschen Haus (Alfred-Kubin-Galerie)

Hochstraße 8

81669 München


15.04.2015 - 29.05.2015


52 Einträge (sortiert nach Künstler)
Seite 4 von 9

Ergebnisseiten:
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Autor 305Karasik, Michail
TitelErzählung von einem großen Sammler
OrtSt. Petersburg
LandRussische Föderation
Jahr2000
EditionM.K. Publishers
KünstlerKarasik, Michail
TechnikMalerei
AusstattungNicht paginiert (12 Seiten), 23 x 7 cm, 6-teiliges Leporello mit
Leinenrücken in Chemise und Leinen-Schuber
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenVeröffentlichung von M. K. Publishers. Text in deutscher Sprache, handschriftlich in verschiedenen Farben. Liebevoll-ironische Hommage des Künstlers an seinen Sammler Reinhard Grüner : "Das Jahr 1950 war für die russische Kunst sehr wichtig. Besonders für Künstlerbücher, obwohl es damals weder solche Bücher, noch die Künstler, die sie schufen, gab. Der Knirps Reinhard Grüner wurde geboren... Er wurde zum in Deutschland und sogar in Europa einzigen Sammler dieser unverständlichen Bücher. Er opferte ihnen seine Zeit und sein Geld, weil er glaubte, das wäre die echte Erotik...Reinhard traute ihnen, wie den Frauen. Die russische Sprache schien ihm geheimnisvoll und sexuell zu sein... "6-teiliges Leporello, schwere Pappe, beidseitig bemalt und beschriftet. Beiliegend der Text gedruckt. Auf dem letzten Blatt Erwähnung des Ortes Fürstenfeldbruck.
 Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
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Autor 302Kibirov, Timur
TitelKibirinovij Bajan (Zieharmonika von Kibirov). Gedichte
OrtSt. Petersburg
LandRussische Föderation
Jahr1994
EditionM.K. Publishers
KünstlerKarasik, Michail
TechnikLithographien
Ausstattung26 S., 36 x 17 cm, Leporello in gestaltetem Schuber
Auflage6/9
AnmerkungenVeröffentlichung von M. K. Publishers. Text in russischer Sprache auf grauem Papier, handschriftlich lithografiert mit Collagen. Buch in Leporelloform. Titelumschlag: Lithografien auf rotem Papier mit Applikationen (Knöpfe und Leder). In gestaltetem zweifarbigem Ganzleinenschuber mit Schließe, Ledergriffen und Applikationen, Innenseiten mit Montagen sowjetischer Zeitschriften. Auf vorderem Innendeckel vom Künstler signiert.
 
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Autor 523Karasik, Michail
TitelThe Palace of Soviets
OrtSt. Petersburg
LandRussische Föderation
Jahr2006
EditionM.K. Publishers
KünstlerKarasik, Michail
TechnikLithografien (17, mehrfarbig)
AusstattungNicht paginiert (40 Blatt, davon Impressum und Schmutztitel lose beiliegend): Titelblatt, Widmungsblatt in Russisch und Deutsch auf Pergamentpapier (REINHARD GRÜNER personal copy), zwei Blatt Einleitung, danach 17 Blatt mit Lithografien, denen jeweils ein Pergamentblatt vorgeschaltet ist, das Informationen zu dem dargestellten Entwurf enthält wie z.B. Slogan, Projektnummer, Name des Architekten. 35,7 x 57,1 cm, Buchrücken in Halbleinen mit Schraubenbindung, Buchdeckel mit Aluminiumfolie kaschiert auf die in Serigrafie der Titel (Vorderseite) und ein Auszug des einleitenden Textes (Rückseite) in Russisch und Deutsch aufgedruckt sind. Buch liegt in Kassette, die innen mit zahlreichen Architekturentwürfen bedruckt ist. Die Kassette liegt in einem weiteren, außen bedruckten, Schutzbehälter.
Auflage12/15
AnmerkungenVeröffentlichung von M.K. Publishers. Das lose beiliegende Impressum nummeriert, alle Grafiken vom Künstler signiert und datiert.
Das äußerst aufwendige Künstlerbuch setzt sich mit den historischen Entwürfen zu dem Palast der Sowjets in Moskau auseinander. Da Lenin sich und dem kommunistischen System ein monumentales architektonisches Denkmal setzen wollte, veranstaltete er 1930 einen Wettbewerb, zu dem 272 Entwürfe eingereicht wurden. Diese bestanden aus 112 individuellen Vorschlägen und 160 Architekturprojekten. Von letzteren kamen 136 aus der UdSSR und 24 aus anderen Ländern. Der Architekt Boris Iofan erhielt den Auftrag, seinen Entwurf in die Realität umzusetzen und für den oberen Teil des Palastes (eine 50 - 75 Meter hohe Skulptur Lenins) auch die Entwürfe anderer Architekten zu berücksichtigen. Geplant war damit das größte Gebäude der Welt, nach seinen letzten Entwürfen 415 Meter hoch (Höhe des Empire State Building: 407 Meter!). Von 1934 bis 1940 begannen die Aushubarbeiten, 1941 wurde das Stahlgerüst für die Fundamente gelegt. In den politischen Wirren der Folgejahre wurde die Arbeit eingestellt, das riesige Loch füllte sich mit Wasser und 25 Jahre später widmete die Stadtverwaltung das ehemalige Bauprojekt zu einem Freibad um. Die U-Bahn-Station, die man bereits neben der Baustelle errichtet hatte und die den Namen "Palast der Sowjets" trug, wurde 1957 in "Kropotkin" umbenannt. Michail Karasik beendet sein Vorwort mit folgenden Sätzen: "Every tyrant, in every time, has two cherished dreams - to conquer the world (or at least half of it) and to build the world’s largest palace. Ours conquered half of Europe and dug the world’s largest hole. All that remains of his dream is these blueprints, designs and congruence maps."
Der Künstler verfremdet viele der in diesem Buch dargestellten historischen Entwürfe dadurch, dass er überdimensionierte Insekten in die historischen Entwürfe einbindet, letztere dadurch schrumpfen lässt und somit ironisiert. Die Spannung zwischen ursprünglichem Plan und dessen letztendlich gescheiterter Umsetzung verweist auf die Vergeblichkeit der Verwirklichung utopischer Konzepte in der Moderne.

 Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
Bilder Karasik, MichailBilder Karasik, MichailBilder Karasik, Michail
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Autor 623Molcho, Samy/Kastner, Wolfram
TitelKörpersprache/Kunstgefahr
OrtMünchen
LandDeutschland
Jahr1980-2007
EditionKastner, Wolfram (Selbstverlag)
KünstlerKastner, Wolfram
TechnikAquarelle Übermalungen Zeichnungen Collagen Fotografien
Ausstattung224 S., 25,6 x 22,5 cm, Pappband mit festgeklebten Schutzumschlag, Schutzumschlag mit dreidimensionaler Collage eines Luftballons ("Deutschland. Land der Ideen") und einer Hartschaummasse mit eingesteckter deformierter Deutschlandfahne in schwarz/rot
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenWolfram Kastner bedient sich des Buches "Körpersprache" von Samy Molcho, um sein künstlerisches Schaffen, das immer auch dezidiert politisch war, in diesem opulenten Künstlerbuch darzustellen. "Körpersprache" wird zu "Kunstgefahr", "Deutschland" zu "Lutschland". Mit Hilfe einer unglaublichen Vielfalt künstlerischer Techniken überarbeitet er Molchos Buch, wobei dessen Betrachtungen oft Anlass satirischer Überzeichnung sind. Der Künstler stellt vor allem seine zumeist politischen Aktionen der letzten Jahre vor:

- Kirchenkritik (Senf "Heiliger Stuhl", "Denken statt Glauben", "PAPST - Gesellschaft für sakrales Marketing")
- Aktion gegen das Konkordat von 1933 zwischen Hitler und dem Papst ("Wer glaubt, ist nie allein ...")
- Aktion gegen den Gedenkstein für die nationalsozialistische Symbolfigur Albert Leo Schlageter, der durch Kastner wiederholt gestürzt wurde
- Aktionen gegen Militarismus (alle Einrichtungsgegenstände einer Zimmers wurden mit Tarnfarben übermalt, "Gesundheitswesen" (weiße Nachbildungen von militärischem Gerät liegen auf einer OP-Liege)
- "Säulenwanderung" - Säulen werden in Landschaften platziert und die Interaktion mit Menschen und Tieren wird fotografisch festgehalten
- Kapitalismuskritik "time is honey"
- Brandfleck zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen am Königsplatz in München

Auf einer montierten Collage am Ende des Buches wird die Arbeit Kastners unter dem Titel "Intervention" zusammengefasst:
"Wolfram Kastner macht Kunst, die stört und sich einmischt; Kunst, die sichtbar macht, was sonst im öffentlichen Raum nicht zu sehen ist. Seine Kunst provoziert Nachdenken und Diskussion, nicht selten auch Widerspruch, Verbote und Strafanzeigen. Solche Kunst eignet sich nicht als dekorative Ware auf dem Kunstmarkt."
 
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Autor 613Grünbein, Durs
TitelPorzellan
OrtGotha
LandDeutschland
Jahr2005
EditionEdition Balance
KünstlerKerbach, Ralf
TechnikKaltnadelradierungen (7, eine davon ausklappbar auf eine Länge von ca. 105 cm, farbig und schwarz-weiß)
AusstattungNicht paginiert (10 Blatt Text + Radierungen, 2 Blatt blaues Papier vor und nach der ausklappbaren Grafik, 1 Blatt Impressum, je 1 Blatt Vor-/Nachsatz),
40,2 x 28,6 cm, Halblederband mit blauen Buchdeckeln und Blindprägung auf dem Vorderdeckel,
Kartonschuber
AuflageNr. 18/50
AnmerkungenDurs Grünbein wurde 1962 in Dresden geboren und erhielt für seine Arbeit zahlreiche Preise, u. a. 1995 den Georg-Büchner-Preis und 2009 das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.
Die Gedichte des Bandes "Porzellan" thematisieren die Bombardierung Dresdens durch die Royl Air Force und die United States Army Air Forces zwischen dem 13. und dem 15. Februar 1945, bei der ca. 25.000 Menschen getötet und große Teile der Innenstadt zerstört wurden.

"Sprich mir nach: es braucht nicht viel, aus einer Stadt
Eine Mondlandschaft zu zaubern. Oder Kohle
Aus den Menschen, die da wohnen. Stell dir vor: es hat
Eine Opernpause nur gedauert, Zeit zum Zigarettenholen,
Und auf Straßen, Todesfallen, brodelte der Teer.
Eben Frost noch, blau am Fahrradlenker klebt die Hand,
Schon herrscht Wüstenwind, fegt übers Häusermeer.
In den Wintermänteln, pharaonensteif, sind sie verbrannt.
Heißer war kein Sommer je. Der letzte Luftalarm
Kaum verebbt, da war im Zentrum noch die Asche warm."
(aus dem Buch)

Der Künstler Ralf Kerbach, 1956 in Dresden geboren, wurde 1982 zur Ausreise aus der DDR gezwungen und ging nach West-Berlin. 1992 wurde er zum Professor für Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden berufen.

14. Druck der Edition Balance,
Gesamtauflage 50 Exemplare (35 arabisch nummerierte Verkaufsexemplare, von denen die Nr. 1-15 eine handkolorierte Radierung von Ralf Kerbach und einen handschriftlichen Text von Durs Grünbein enthalten und 15 römisch nummerierte Künstler- und Verlegerexemplare). Bei vorliegendem Buch handelt es sich um ein Exemplar der Normalausgabe.
Im Impressum von Grünbein und Kerbach signiert und nummeriert. Herausgabe, Buchgestaltung und Bucheinband durch Henry Günther, Atelier BuchKunst, Gotha.
Die Arbeit am Buch erfolgte in der Zeit vom Herbst 2004 bis Sommer 2005 in Gotha, Dresden, Berlin.
Beiliegend Einladungskarte zu der Kerbach-Ausstellung "Asphaltspiele" (9.12.2005-14.01.2006), in der bei der Eröffnung eine Lesung aus dem Buch von Durs Grünbein erfolgte, von Ralf Kerbach mit dem Hinweis "Mit freundlichen Grüßen Ralf Kerbach" versehen.

 
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Autor 494Kein Autor
TitelDas Buch von Janek - "Holocaust"
OrtOhne Ort (Budapest)
LandUngarn
Jahr2000
EditionKiss, Ilona (Selbstverlag)
KünstlerKiss, Ilona
TechnikMischtechnik auf bearbeitetetem Papier
AusstattungNicht paginiert, 44,5 x 33 cm, Metalldrahtnetz, dunkelblauer
Velours mit Perlenstickerei, auf Notenständer
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenAuf einer der letzten Seiten von der Künstlerin signiert. Das Buch erinnert an eine Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus: Ein jüdisches Kind sollte in ein Konzentrationslager verschickt werden und seine besten Freunde begleiteten es ins Lager. Das Buchobjekt wurde so bearbeitet, dass es den Anschein hat, als wäre es verbrannt. Auf den durchgängig schwarzen Seiten zeigen sich jedoch Spuren von Gold und Kupfer, die die imaginäre Schönheit des ursprünglichen Werkes erahnen lassen. Ein Teil des Metalldrahtnetzes liegt frei, darauf sind "verbranntes" Papier und Teile des Veloureinbandes montiert. Der dramatische Effekt des Buches wird durch den dazugehörigen Notenständer, auf dem es präsentiert werden muss, noch gesteigert.
 Bilder Kiss, Ilona
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Erinnerungen. Memories. Vzpominky
52 Einträge (sortiert nach Künstler)
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